Klimawandel: Unter Wasser wächst die Hoffnung
Klimawandel: Unter Wasser wächst die Hoffnung

Klimawandel: Unter Wasser wächst die Hoffnung

03. Aug 2022

Künstlich angelegte Seegraswiesen in der Ostsee könnten helfen, die Erderwärmung zu lindern. Doch die Regierung in Kiel bremst.

„Wenn Philipp Schubert in seinen Garten will, muss er einen Taucheranzug anlegen, ins Motorboot steigen und hinaus in die Kieler Förde fahren. Unter Wasser, in zwei Meter Tiefe, wächst dort eine Seegraswiese, die er mit seinen Kollegen vor zwei Jahren gepflanzt hat. Schubert ist Forschungstaucher am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung (Geomar), und bei seinem Kontrollbesuch an einem heißen Julitag stellt er fest: Alles bestens. Die Setzlinge wachsen und gedeihen.

An drei Orten vor der Ostseeküste Schleswig-Holsteins gibt es bereits solche Forschungswiesen. Sie wurden angestoßen durch eine Entdeckung des spanischen Forschers Carlos Duarte. Dieser belegte 2012 in einem Artikel im Fachmagazin Nature, dass die Pflanzen das Klimagift Kohlenstoffdioxid (CO₂) sehr effektiv speichern. Das Projekt SeaStore, an dem auch mehrere Universitäten beteiligt sind, ist nun der Praxistest: Kann Seegras ein Mittel gegen die Erderwärmung sein?“