03. Mär 2025
GEOMAR-Forschende beobachten, dass dort, wo weniger gedüngt wird, das Seegras in der Ostsee besser wächst. Der Bauernverband sieht große Fortschritte - und will Einträge weiter reduzieren.
„Es könnte der Beginn einer intensiven Landwirtschaft unter Wasser sein:
Seit rund einem Jahr experimentiert ein GEOMAR-Forschungsteam in der
Kieler Förde mit Seegras-Samen. Taucherinnen und Taucher haben die Samen
mit verschiedenen Techniken in den Meeresboden gespritzt. Jetzt konnten sie beobachten, dass die Pflanzen auf vielen Versuchsfeldern tatsächlich anwachsen.
Das sei ein großer Hoffnungsschimmer, denn in den vergangenen Jahrzehnten seien rund 60 Prozent aller Seegras-Flächen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste verloren gegangen, schätzt das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Dafür machen die Forschenden auch die Landwirtschaft verantwortlich. Denn: Nährstoffeinträge durch Düngung förderten das Algenwachstum und trübten das Ostsee ein - Gift für das lichthungrige Seegras. Für die Geomar-Forschenden funktionieren die Seegraswiesen wie Moore: Sie speichern langfristig große Mengen Kohlenstoff und sind Lebensraum für etliche Tier- und Pflanzenarten. ...“